Equipagen - Pferde

 

Grundsätzlich ist jedes Pferd oder Pony geeignet, im Traditionsgespann gefahren zu werden.

Es soll zur Anspannung und dem Typ des Wagens und der verwendeten Geschirre passen.

Allgemein ist es aber jedem selbst überlassen, welches Pferd  angespannt wird, ganz wie man möchte.

Um 1900 wurde auf dem Kontinent die Englisierung der Pferde modern. Hierunter versteht man  in erster Linie, die natürlichen Anlagen eines Pferdes zu unterstreichen und somit zu idealisieren. Aber auch Pferdekulturen, die die Englisierung nicht mitgemacht haben, haben in ihren Stilelementen, z.B. beim Frisieren der Pferde, die gleiche Motivation: Nämlich die, die Pferde so ideal wie möglich erscheinen zu lassen.

 

Der Kopf:

Viele Haare machen den Kopf kurz und schwer, in der Regel möchte man das nicht, d.h. alle Haare, die über das Deckhaar hinaus stehen, werden weggenommen, selbstverständlich nicht die Tasthaare und die Wimpern.

 

Die  Ohren:

Die überstehenden Haare der Ohren werden abgeschnitten, indem man die Ohrmuschel zusammendrückt. Das aber mit einer vorne abgerundeten Schere, um Verletzungen  vorzubeugen.

 

Der Hals:

Wirkt länger und eleganter, wenn die Oberhalslinie betont wird.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

 

Die eleganteste ist, die Mähne auf eine Handbreit zu verziehen.

 

Auf gar keinen Fall ist mit einem Messer oder Ähnlichem zu kürzen. Sie muss nämlich in gleichem Maß, wie sie kürzer wird, auch ausgedünnt werden, sonst bleibt sie nicht liegen.

 

Ab dem Zweispänner liegen alle Mähnen rechts, so kann man jederzeit bei gleichem Aussehen die Pferde umspannen, ohne die Mähnen einmal innen oder außen zu haben.

 

Die Mähne einflechten mit vielen kleinen Zöpfen

zoepfe

geht genauso, wie ein französischer Zopf.

frzzoepfe

 

Lange Mähnen machen den Hals kurz und dick, was die wenigsten haben möchten.

 

Diese Regeln entstehen aus architektonischen Grundsätzen. Senkrechte Linien auf einer Fläche machen kurz und dick, waagrechte Linien machen lang und wenig hoch.

 

 

Die Beine:

Auch hier gilt, alle Haare, die über das normale Deckhaar hinausstehen, gehören weggenommen, da sie dem Bein ein plumpes Aussehen verleihen.

beine

Kötenzöpfe gehören über den Kamm geschert, sodass man sie nicht mehr sieht.

Eventuelle sogenannte Sporen kann man getrost abzwicken - es ist totes Horn.

Die in den Huf hineinragenden Kronenhaare werden gleichmäßig gekürzt.

Fett gehört nicht auf den Huf, vielmehr verwendet man ganz feines Öl, das man dünn aufträgt. Überflüssiges Öl wird abwischt, damit ein schöner, natürlicher Glanz entsteht.

huf

 

Der Beschlag:

Er sollte frisch und ordentlich sein.

Stollen o.ä. liegen im Ermessen des Teilnehmers.

 

Der Schweif:

Der Schweif wird Haar für Haar verlesen. Jeglicher Versuch, ihn zu kämmen oder zu bürsten, führt erstens zu Haarverlust und zweitens zu statischen Aufladungen, die ihn wieder zusammendrehen.

Die Schweifrübe soll schmal und elegant wirken, dadurch erhält das Pferd von hinten ein rundes Aussehen.

Auf gar keinen Fall dürfen die Haare links und rechts der Schweifrübe mit der Schere gekürzt werden. Man muss die Haare vorsichtig ausziehen.

 

Der Schweif sollte im Idealfall eine Handbreit über dem Sprunggelenk abgeschnitten werden.

Lange Schweife wirken sich optisch negativ auf das gesamte Erscheinungsbild des Pferdes aus. Das Pferd erscheint dadurch klein und gedrungen.

Ein kurz gehaltener Schweif hingegen erhebt das Pferd über den Boden und lässt es größer und eleganter wirken.